The election poster announces: “The chancellor is coming” and someone added the line: “and Everybody goes like: ‘Yeaahh!'” The graffiti statement alone is funny and subversive in its simplicity. (That’s at least what I think.) Soon, the picture spread through the internet, eliciting laughter and joy among many who are unhappy with Angela Merkel‘s policy. Eventually, the idea was born to have a flash mob calling “Yeaahh!” after each sentence of Merkel’s speech at the rally that was announced on the poster. (NB: Bundestag elections will be held in Germany next Sunday.) And sure enough, a group of people gathered and exclaimed “Yeaahh!” passionately after each sentence of Chancellor Merkel’s speech. The slogan written on the poster might need the German language to function properly. But the effect of unconditional, euphoric affirmation after each and every sentence is a great subversive way to underline the dullness of both the speaker and the content of the speech. Naturally, Merkel went through with her speech. Footage of the event can be found on YouTube.
P.S.: Funnily, the word “alle” should begin with a lowercase letter. I know I’m nitpicking, but maybe this tells you something about the investments the future government should make to provide better education.
Posted in Music | September 20th, 2009 | Comments Off on Du musst dein Leben ändern
Dies ist kein Lied über Jack Bauer. Es ist auch kein Lied über Alkohol. Es ist ein Lied, in dem es irgendwie um die individuelle Verantwortung für das eigene Leben geht. Es wird wohl meine letzte Aufnahme in Trier sein. Nicht zuletzt weil es schon spät war, hatte ich vor, das Lied in einer Stunde zu schreiben und aufzunehmen (One Hour Song). Am Ende habe ich zwei Stunden gebraucht. Dabei ist der Song sehr sparsam instrumentiert: Akustik-Gitarre, Klavier und Bass vom Keyboard sowie Gesang.
Download “Du musst dein Leben ändern”: mp3 (more music)
Die eine Stunde ist jetzt vorbei
Der Zweifel lacht und freut sich dabei
Die dreiste Kraft der Monotonie
Konserviert die Zeit, das Jetzt oder nie Doch die Hoffnung bleibt
Ich habe noch immer die Wahl
Und ich bin bereit
So wie all die anderen Mal’
Die Fünfe gerade zu lassen ist leicht
Doch da ist ein Gefühl, das mich manchmal beschleicht Ja, die Hoffnung bleibt
Ich habe noch immer die Wahl
So vergeht die Zeit
Vielleicht gibt es kein nächstes Mal
Ja, die Hoffnung bleibt
Ich habe noch immer die Wahl
Und ich bin bereit
Es ist mir noch nicht alles ganz egal
Posted in Life, Music | September 19th, 2009 | Comments Off on The Last Fandango
Maybe you already know it: I’m about to move back to Konstanz. Tomorrow will be the last day I’ll record music here in Trier. At least, that’s the plan. I’ll approach a wannabe-Nightwish song Susanne and I wrote during our last rehearsal, adding clavinet scales and double bass drums. I’ll also wrap the songs for the upcoming Manticess release (single, EP, whatever). I won’t be recording anything in October apart from stuff I can do outside my interim accommodation. It’s going to be headphones and mixing, instead. Finally, I should do something to bid this place farewell and to commemorate my time here. I created some of my favourite songs (e.g., A Mallful of Brains, Natalie Portman’s Doormat) at this place, after all.
Reizvoll sind neben dem reinen Passivkonsum die Interaktionsmöglichkeiten und die Vernetzungspfade, durch die man leicht über den Tellerrand schauen kann. Im Gegensatz zu sonstigen Web 2.0-Geschichten ist es einfacher auf andere Leute aufmerksam zu werden und ihnen zu “folgen”, ohne sich gleich wie der allergrößte Stalker zu fühlen. Man kann was über Frauen lernen. Man kann auch erfahren, mit wem man zusammen im Zug sitzt. Gleichzeitig verhindert das 140-Zeichen-Limit, dass man in Wortfluten ertrinkt; Twitter schont die Aufmerksamkeitsressourcen. Das ist besonders für Leute praktisch wie Politiker und eben auch Musiker. Sie brauchen nicht endlose Board-Kommentare durchlesen, sondern bekommen mit wenig Aufwand Rückmeldung von verhältnismäßig vielen Leuten – und können bei Interesse einfach kurz über @-replies antworten. Klar, von der Gesamtbevölkerung ist es nur ein Bruchteil, den man erreicht bzw. von dem man hört/liest. Aber es ist besser als nichts bzw. immer nur den Chor der Gläubigen zu hören. Und ich hätte nicht gedacht, dass Per Gessle einmal meint, ich sollte sein Manager sein.
Und deshalb halte ich (@schult) Twitter für eine tolle Ergänzung der Real- und Virtuellwelt.
Twitter is the perfect way for celebrities to get tabloid reporters and paparazzi to leave them alone. They can cut out the middlemen and broadcast to all their fans about how runny their oatmeal was this morning. (Mark Gordon)
Posted in Life | September 17th, 2009 | Comments Off on Atommülllager in Finnland und Russland
Ich mag Analogien, aber beim Atommüll und dessen Halbwertszeiten fehlt einfach jeder Vergleich. Für derartige Zeitspannen reicht das menschliche Gehirn nicht aus. An Strommasten hat sich die westliche Zivilisation rasch gewöhnt; mit Windrädern wird es sich ähnlich verhalten. Und wenn (bzw. falls) der Zeitpunkt kommt, an dem ihnen das Schicksal von Windmühlen beschieden ist, wird ihre Entsorgung wohl kein generationenübergreifendes Problem darstellen. Aber wie wird man die Menschen in 50.000 Jahren davor warnen, nicht dort zu graben, wo wir unser strahlendes Erbe vergraben haben? (Mit Papier?) Und wer wird das bezahlen? Wäre es vielleicht sinnvoll, den Müll ein paar hundert Jahre oberflächlich in Zwischenlagern aufzubewahren, bis es Weltraumfahrstühle oder ähnliches gibt, mit dem man den Atommüll ins All und dann am besten direkt in die Sonne befördern kann?
PS: Hier ist noch ein Link zur Situation der Atommüllendlagerung in Finnland beim Nuclear Madness Info Center, sowie zur Auffrischung der Hinweis auf den mittlerweile ausgetrockneten und zubetonierten Karatschai-See, in den zu UdSSR-Zeiten jede Menge Atommüll geleitet wurde, was natürlich nicht ohne Folgen für die Umwelt (einschließlich der Menschen dort) blieb. Es gibt natürlich noch viele weitere Länder, die nicht so recht wissen, wohin mit dem Müll ihrer Atomreaktoren. Da werde ich jetzt nicht ins Detail gehen. Aber meine Ansichten zum Thema Atomkraft sollten in den letzten Tagen/Einträgen auch so deutlich geworden sein.
Posted in Life | September 16th, 2009 | Comments Off on Mehr ist weniger
Je mehr Käse, desto mehr Löcher. Je mehr Löcher, desto weniger Käse. Daraus folgt: Je mehr Käse, desto weniger Käse. Bei der Lektüre von Parteiprogrammen muss ich öfters an diesen Fehlschluss denken. Denn scheinbar versprechen alle großen Parteien mehr von nahezu allem: mehr Netto vom Brutto, mehr Arbeitsplätze, mehr Rente, mehr Bildung. Diese Pläne und Forderungen kosten gewöhnlich Geld, das irgendwo herkommen muss. Mehr Steuern oder mehr Neuverschuldung sind natürlich ungern gesehen, auch wenn es am Ende – lange nach der Wahl, aber rechtzeitig vor der nachfolgenden – meistens darauf hinausläuft.
Deshalb achte ich beim Lesen der Parteiprogramme insbesondere darauf, wo das Geld für die jeweiligen Vorhaben herkommen soll. Die entsprechenden Stellen sind häufig knapp gehalten, aber doch sehr aufschlussreich. Gerade die Konservativen werden ihrem Namen gerecht und sind bemüht, möglichst wenig Veränderungen am momentanen Zustand vorzunehmen. Die Liberalen streben eine m.E. willkommene Verschlankung und Vereinfachung der Steuer- und Verwaltungsdschungel an. Ihre ambitionierten Pläne wird die FDP als kleiner Koalitionspartner aber kaum umsetzen können. Ähnlich sieht es beim New Green Deal der Grünen aus. Hier gibt es konkrete Pläne zur Weiterentwicklung der hiesigen Joblandschaft, für die sich aber gleichfalls keine breite Mehrheit in der Bevölkerung abzeichnet.
Mir wäre eine grün-gelbe Mischung am liebsten. Es würde schon reichen, wenn jede/r zweite Nichtwähler/in einer der beiden genannten “kleinen” Parteien seine/ihre Stimme geben würde. Dann würde tatsächlich der von vielen geforderte (und zugleich gefürchtete) Ruck durch die Bundesrepublik Deutschland gehen. Und mit etwas Glück würde sich Vernunft noch weiter ausbreiten, wenn Politik plötzlich nicht mehr korrupt und träge, sondern handlungswillig und fortschrittlich wäre.
Es gibt ein sehr lesenswertes Dossier zum Atommülllager Asse II in der Zeit. Die Zustände sind geradezu beängstigend und die politischen und behördlichen Vorgänge der letzten Jahrzehnte werfen kein gutes Licht auf alle Beteiligten. Beim Betrachten der aktuellen Handlungsoptionen läuft es mir kalt den Rücken runter. Atommüll ist schlichtweg nichts, was man einfach so unter den Teppich kehren sollte. Die schiere Menge, die bereits bis zum Einlagerungsstopp 1978 vergraben wurde, ist atemberaubend: über 125.000 Fässer! Mehr als genugend, um allen Leuten, die in Trier wohnen, eins zu geben. Am besten mit der Bitte um sichere Verwahrung für die nächsten paar Jahrhunderte. Oder besser gleich Jahrtausende. Viele, viele Jahrtausende.
Auch in Italien weiß man offensichtlich keine transparente, sichere Lagerungsmöglichkeiten. Laut Spiegel Online wurde (nicht näher spezifizierter) Atommüll via Mafia einfach im Mittelmeer versenkt. Na dann Prost Mahlzeit.
Das Problem der ungelösten Endlagerung wird mit jedem Tag, an dem weiterer Müll produziert wird, größer. Es gilt inzwischen nicht mehr nur, ein sicheres Endlager zu finden, sondern man muss tatsächlich ein großes sicheres Endlager finden. Für mich ist die einzige vernünftige Entscheidung, den Atomausstieg selber zu machen und bei der Bundestagswahl nicht die Parteien zu wählen, die auf Druck der Lobby der Atomstromkonzerne den Ausstieg in Deutschland hinauszögern wollen.
Um nicht völlig den Verstand und das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren, halte ich es ansonsten mit den kleinen (zugegeben nicht immer günstigen) Freuden des Alltags:
Heute kam per Post aus England die Snowdogs-Single “Radio Me” mit zwei Liedern auf der B-Seite, die ich noch nicht kannte; besonders “You know What I’m Sayin’?” rockt mächtig.
Jonathan Coulton kommt im Herbst für einige Konzerte nach Europa, weshalb ich voller Vorfreude schon wieder Reisepläne schmiede.
Wow, this is amazingly awesome. Favorited. And yes, this totally wins a book. Message me your address. Thanks for being awesome; this made my day!
How very flattering! A great way to start my week; looks like I’ll soon have Paper Towns. Then Hank Green‘s song The List will hopefully make sense to me. Meanwhile, I made a list of all the other books I sang about. The links are mainly to Wikipedia articles, because there readers can easily switch from German to their preferred language. Funnily, most (but not all) of my very favourite books ended up at the very beginning.
Posted in Books, Music | September 13th, 2009 | Comments Off on I Have Many Books (But I Don’t Have Paper Towns Yet)
In response to John Green’s offer to give away a copy of his latest book Paper Towns I wrote a song about me not having said book. Yet. I have his previous two books, though. If you haven’t heard of John Green, I suggest you check out An Abundance of Katherines. It features eloquent German insults, but is ultimately a young adult novel. With math.
Writing the lyrics to this song was fun, because I could arrange the actual books accordingly. Once I had recorded everything I made a little video to illustrate this process – and also to clarify what I’m actually singing about.
Download “I Have Many Books (But I Don’t Have Paper Towns Yet)”: mp3 (more music)
I have the best German fairytale, the best Scholastic book
I have comedies and screenplays that are really, really good
I have My Heart So White and a book about you
About the end of the world and about aliens, too I have Looking for Alaska as you can see
An Abundance of Katherines belongs to me
I have many books from A to Z
But I must confess I don’t have Paper Towns, yet
I have books that sound dirty but are really all right
I have books that sound nerdy but are dirty inside
I have Reasons to Be Pretty, I have reasons to be smart
I have books about emotion but none about art I have Looking for Alaska as you can see
An Abundance of Katherines belongs to me
I have many books some of which are red
But I must confess I don’t have Paper Towns, yet
I have The Devil’s Dictionary and books about Gods
The complete works of Shakespeare, a book about odds
I have books that are funny and some that are sad
Some are amazing and some are rather bad
I love Catching Fire; I wonder how it ends
I have The Elements of Style in your pants
I have Looking for Alaska as you can see
An Abundance of Katherines belongs to me
And for full disclosure I also have The Fountainhead
But as of now I don’t have Paper Towns, yet
Posted in Internet, Music | September 12th, 2009 | Comments Off on Partei gesucht
Gibt es eigentlich auch eine Partei, die sich dafür einsetzt, dass Blind Guardian ab sofort wieder gute Musik schreiben und endlich mal eine informative Homepage mit übersichtlichem Layout bekommen?