Ist Schweigen Gold?

Leider weiß ich nicht mehr, wer einst meinte, es sei unmöglich, einen YouTube-Kommentar zu schreiben, den man klar als gewollt sinnlos/dämlich/ironisch erkennt. Es scheint mir aber ein Gesetz des Internets zu sein. (Und wie ich vorgestern mal wieder feststellen durfte, ist es unmöglich, sich als Natalie Portman-Fan zu outen, ohne dass einen andere (normale) Leute für bekloppt halten.)

Es gibt einige Blogs, die ich gerne lese. Die meisten davon werden leider nur selten oder überhaupt nicht mehr aktualisiert. Ein paar würde ich gerne hin und wieder kommentieren, komme aber irgendwie nicht mit der Technik des Blogger-CAPTCHA klar. (Ja, in Wirklichkeit bestehe ich nur aus Zahlen und Schaltkreisen.)

Ein paar andere sind so einladend geschrieben, dass ich nur schwer widerstehen kann, meinen Senf dazuzugeben. Doch wenn ich mir die Kommentare der anderen Leute dort anschaue, will ich nicht dazugehören. Tief in mir drin halte ich mich für besser, toller, klüger, worgewandter und schöner. Wer tut das nicht? Tatsächlich besteht meine Überlegenheit (bzw. Überheblichkeit) zu einem gewissen Teil aus fremden Federn, mit denen man im flüchtigen Echtleben viel problemloser Schmücken kann. “Wirtschaftswissenschaftler haben neun der letzten fünf Rezessionen erfolgreich vorhergesagt!” Das ist ein toller Witz, der natürlich nicht von mir stammt. Ich habe ihn irgendwann in einer Facebook-Gruppe aufgeschnappt. Von wem er ursprünglich kommt, wusste vermutlich nicht mal der Mensch, von dem die Person, die den Spruch gepostet hat, ihn kopiert hatte. Doch selbst wenn ich originelle Sachen schreiben will, schreckt mich die Belanglosigkeit der anderen ab. Ich will lieber im Dunkeln stehen, als in schlechtem Licht erscheinen. Zumindest in diesem Fall; denn eigentlich müsste man sich ja der Gefahr aussetzen, um darin umzukommen.

Dieser Beitrag ist natürlich nur dazu da, dem spärlichen Kommentaraufkommen auf meiner eigenen Seite etwas Gutes abzugewinnen. Wo kämen wir denn hin, wenn jetzt bei einem Eintrag wie diesem, jemand sofort ohne näher erkennbare Motivation als Kommentar den Wikipedia-Link zum Titel gebenden Sprichwort posten würde?

Feedback Webmailer 2.0

As you might defer from the administrative details of this homepage I am a costumer of 1&1 (which is a member of united internet). Yesterday evening, they upgraded their webmailer. The first odd thing is that it’s the second upgrade while I’m using it; still, they call it Webmailer 2.0. Similar logic was probably applied while creating the new, allegedly improved webmail interface. In a vain attempt to turn it into a web-based MS Outlook, they managed to slow it down. The new layout clutters the screen with windows, leaving only tiny frames for the actual emails when you’re using a somewhat small screen resolution. (800×600 in my case.) Of course, I didn’t expect them to make the webmailer better. Of course, I wrote them a message. Of course, they responded with a form email. Surprisingly, it contained useful information, i.e., it’s still possible to switch your accounts back to the old webmailer via the admin configuration; a fact that could have been included in the actual welcome mail. Of course, I proceeded to switch back. A feedback form appeared half way through. So I wrote the following message. (I don’t know why I wrote all this in English whereas the feedback is naturally in German. Yet another of life’s mysteries.) It’s just one example of what in German is called “Verschlimmbesserung” (making things worse while trying to improve them); I could write similar things about most message boards, MS Office 2007 and even WordPress.

Das Produkt reift beim Kunden, jaja. Der Webmailer 2.0 sollte ein grünes Layout haben, damit es schön ins Auge sticht. Das Blau ist noch viel zu subtil. Und dass man kontraintuitiv zu Weblinks (und dem alten Webmailer) doppelt zum Mail-Öffnen klicken muss, sollte auf alle 1und1-Links übertragen werden. Wenn schon einheitlich, dann richtig! Nachdem die vollkommen überflüssige Funktion/Pfeillinkfläche “nächste/vorherige E-Mail” bei der E-Mail-Ansicht eingespart wurde, würde ich mir wünschen, dass “E-Mail löschen” und “E-Mail beantworten” auch noch wegfallen. Braucht doch kein Mensch. Auch beim Gesamtaufbau bleiben dem User viel zu viele Möglichkeiten. Ein paar Leute sollen sogar schon herausgefunden haben, wie man den Kalender von der Startseite entfernt. Zum Glück wurde immerhin am Erfolgsrezept festgehalten, den User nach dem Ausloggen mit Werbung zu überschütten. Sonst hätte ich mir schon wirklich ernsthafte Wechselgedanken gemacht.

Update: Spitze, ungefragt wurde bei der Umstellung das Verzeichnis mit den gesendeten E-Mails gelöscht. Endlich wieder Platz! Was interessiert mich schon, was ich das letzte Jahr über geschrieben habe?

Und noch ein Update: Und siehe da, es ward ein Verzeichnis “Gesendete Objekte” zusätzlich zum Verzeichnis “Gesendet”. Tzehe.

Vegetarian Shoes

Don’t worry, I won’t turn this into a fashion blog. Today’s lunch conversation was about vegetarianism. And I totally forgot to point out my shoes. You see, a couple of months ago I was in Amsterdam and bought a pair of awesome vegetarian shoes. They are made without leather and in an eco-friendly way. I wish I could delve into details, but Star Wars is on TV. And you don’t really care about my shoes, do you?

Vegetarian Shoes

Tag 1: Zurück in die Zukunft

Die schlechte Nachricht zuerst: Ich habe Mokka-Joghurt, aber keine Corn Flakes. (Ja, ja, da war ein Erdbeben und eine Bundestagswahl, ich weiß.) Trotzdem werte ich meinen ersten Tag in Konstanz als Erfolg. Wer mich kennt, weiß, was es mit obiger Nahrungsmittelkombination auf sich hat, und dass es auch nicht mein allererster Tag in Konstanz gewesen ist.

Heute drehten sich einige Gespräche um Kaffee. Ich mag ja Kaffee überhaupt nicht. Meine Vorliebe für eine bestimmte Joghurt-Sorte habe ich vorerst nicht erwähnt. Das stiftet anfangs immer nur Verwirrung. Dafür steht jetzt das Gerücht im Raum, ich sei Raucher. Dabei  haben wir reichlich Stühle; es könnte sich ruhig setzen.

Fragen?

Jetzt darf das noch mal vier Jahre Kanzler werden

Das finde ich nicht gut. Was heute außerdem noch in meinem Leben passierte: Käsebrötchen zum Frühstück, Umzugsfahrt durch vier Bundesländer, An Erminig-Konzert in Saarbrücken.

Morgen ist Bundestagswahl

Die Titelseite der Rhein-Zeitung bringt es auf den Punkt.

Now or Never

This song was born during a break at a parking place by the highway on 18th March 2005. The first verse is pretty close to what happened; the rest is fiction. You don’t walk up to strangers, let alone dance up to them, right? The song became part of a 9-minute rock opera I wrote eleven days later. I considered “Now or Never” for my solo album “Heteroscedasticity”, but the context (i.e., the ending of the story) is somewhat missing. Well, here it is, anyway, because I like it and I relate it to two things:

  1. number plates. I remembered the car’s number plate (whose letters were an anagram of the German word for heart, ‘Herz’) and dedicated the opera to its driver. I really wish there was a social network based on number plates. There’s sites where you can rate your teachers (at least in Germany), why not have the same thing with cars? Of course, the potential for abuse is enormous, virtual road rage inevitable. But sometimes I find myself attracted by cute drivers, by friendly people and also by good music coming from the car stereo. Such a rating portal would finally settle the misconception that every considers themselves above average drivers.
  2. moving. The only other thing I remember from back then is that she was apparently moving, or at least transporting quite a lot of cargo. Incidently, I recorded “Now or Never” while I was moving myself. Drums were recorded in Waiblingen-Beinstein on 30th March 2005. Guitars, keyboards, melodica and vocals were recorded in Konstanz-Wallhausen on 10th April 2005. Now I’ll be moving once again next week.

Play: | Download “Now or Never”: mp3 ogg (more music)

She stood next to her car
She wasn’t all that far
All that far away from me
She had her radio on
Playin’ a Nightwish-song
And in a flash of audacity
I walked into her direction
And started to dance along
Even though I cannot dance at all

She waved and said “Hello.”
I asked her “Where do you go?”
She said “I follow you after.”
I told her “You look fine,
But I won’t steal your time,
Just wanna hear your laughter.”
She smiled at me and said
“Would you like some tea?
I’m sorry but that’s all I have left.”

Then she gave me her cup
And a friendly hug
I felt like now or never
So I took her hand
“I wanna see you again,
The sooner the better.”
She looked me in the eye
And said “Let’s meet tonight.”
“Just name the time and place and I’ll be there.”

(words and music by Johannes Schult)

Atomkraft abwählen

Bei der Bundestagswahl wird ein Bundestag für vier Jahre gewählt – und über Jahrtausende entschieden: Werden in den nächsten vier Jahren – wie im Atomgesetz vorgesehen – sieben Atomkraftwerke vom Netz genommen? Oder setzen sich die Stromkonzerne Eon, RWE, EnBW und Vattenfall durch, die nur die 300 Millionen Euro im Auge haben, die sie jährlich pro Atomkraftwerk verdienen möchten?
Wir haben die Wahl zwischen Sicherheit und Profit.

Wer hat Vorfahrt im Stromnetz? Die erneuerbaren Energien oder die Atomkraft? Längere Laufzeiten für die AKW verstopfen das Stromnetz und gefährden den Ausbau der Erneuerbaren.
Wir haben die Wahl zwischen Zukunft und Vergangenheit.

Sollen wir mit der ständigen Gefahr eines schwerwiegenden Unfalls leben? Eine Gefahr, die wächst, wenn ausgerechnet die ältesten und gefährlichsten AKW länger am Netz bleiben und eine Energiewende blockieren.
Wir haben die Wahl zwischen Sicherheit und erhöhtem Risiko.

Soll der Atommüllberg weiter wachsen? Oder beginnt Deutschland endlich damit, das Problem hoch radioaktiven Mülls zu lösen, statt es vor sich aufzutürmen.
Wir haben die Wahl zwischen Gemeinwohl und den Interessen der Energiekonzerne.

Machen wir am 27. September den Weg frei für eine zukunftsfähige Klima- und Energiepolitik. Wählen wir die Atomkraft ab.

Ich bin dabei! Ich wähle nur solche Parteien, die gegen längere Laufzeiten von Atomkraftwerken sind.

Johannes Schult, Trier

PS: Jetzt selber unterschreiben!

Ein Brunnen in Trier

Im Hof der Kreisverwaltung (gleich hinter der Basilika) steht ein Brunnen, der frapierend nach einer überdimensionalen Zigarette aussieht. Tzehe.

Brunnen in Trier

Ende Oktober ist Weihnachten

Ich fange schon mal mit sparen an. Denn Ende Oktober erscheinen

  • “Digital Ghosts” von Shadow Gallery, das erste Album nach dem Tod von Mike Baker,
  • “The Whirlwind” von Transatlantic, bei dem ich als einziges keine große Erwartungen habe, obwohl zumindest ein ordentliches Album rausspringen dürfte (gerne lasse ich mich positiv überraschen),
  • Gessle Over Europe”, Rundum-Sorglos-Live-Mitschnitt inklusive sechs Songs aus Köln
  • und dann kommen wohl Trans-Siberian Orchestra endlich mit ihrem seit Ewigkeiten angekündigten Doppelalbum “Night Castle” zu Potte.