Archive for May 2007

Gespräch mit einem Rockstar

Im Rahmen meiner journalistischen Aktivitäten führte ich jüngst ein Interview mit Scorpions-Sänger Klaus Meine. Das Gespräch ist bei Vampster nachzulesen. Für mich war es eine ziemliche Ehre, da die Band im Laufe ihrer Karriere einige sehr geniale Sachen abgeliefert hat. Außerdem klingt das neue Album vielversprechend. Besonders die melodischeren Stücke wie “Love Will Keep Us Alive”, “The Future Never Dies”, “Your Last Song” und “The Game of Life” knüpfen an alte Glanztaten an!

“They teach the bees and the birds about me.”

Am Wochenende sah ich im Kino (mal wieder) Imagine Me & You. Aus diesem Anlass gibt es hier die Liste mit den Filmen, die ich am häufigsten im Kino gesehen habe.

  1. Der Herr der Ringe: Die Gefährten (8x)
  2. Eine Hochzeit zu dritt (7x)
  3. Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung (6x)
  4. V wie Vendetta (5x)
  5. Der Herr der Ringe: Die zwei Türme (5x)

Cineastische Notizen

Völlig ungezwungen hier mal ein paar Notizen:

  • Ein Film, den du mehr als zehnmal gesehen hast: Lost and Delirious.
  • Ein Film, den du mehrfach im Kino gesehen hast: Eine Hochzeit zu dritt; nächstes Wochenende steht der siebte Kinobesuch auf dem Programm.
  • Eine/n Schauspieler/in, wegen der/m du eher geneigt wärst, einen Film zu sehen: Lena Headey.
  • Eine/n Schauspieler/in, wegen der/m du weniger geneigt wärest, einen Film zu sehen: Eigentlich Nicole Kidman; allerdings ist sie tatsächlich die perfekte Besetzung für Mrs. Coulter in His Dark Materials: The Golden Compass – und den Film werde ich mir bestimmt nicht entgehen lassen!
  • Ein Film, aus dem du regelmäßig zitierst: Krieg der Sterne.
  • Ein Musical, von dem du alle Texte der darin gesungenen Songs auswendig kennst: Gibt es nicht. Wenn es ins Detail geht, bin ich häufig alles andere als textsicher.
  • Ein Film, bei dem du mitgesungen hast: Beautiful Girls; natürlich bei “Sweet Caroline”.
  • Ein Film, den jeder gesehen haben sollte: Eine unbequeme Wahrheit.
  • Ein Film, den du besitzt: Josie and the Pussycats.
  • Eine/n Schauspieler/in, die/der ihre/seine Karriere nicht beim Film gestartet hat und die/der dich mit ihren/seinen schauspielerischen Leistungen überrascht hat: George Harrison.
  • Hast du schon einmal einen Film in einem Drive-In gesehen? Nö.
  • Hast du schon mal in einem Kino geknutscht? Nö.
  • Ein Film, den du schon immer sehen wolltest, bisher aber noch nicht dazu gekommen bist: Fast Food Nation.
  • Hast du jemals das Kino verlassen, weil der Film so schlecht war? Klar. Bei Was nützt die Liebe in Gedanken bin sogar einmal während dem Vorspann gegangen.
  • Ein Film, der dich zum Weinen gebracht hat: Titanic.
  • Popcorn? War doch damals ein Konkurrenzblatt der Bravo, oder?
  • Wie oft gehst du ins Kino? Durchschnittlich wohl etwas mehr als einmal im Monat.
  • Welchen Film hast du zuletzt im Kino gesehen? L’Auberge espagnole – Wiedersehen in St. Petersburg; bin allerdings zwischendurch rausgegangen, weil der Film absolut furchtbar war.
  • Welches ist dein Lieblingsgenre? Das ist eindeutig das Piper Perabo-dreht-unter-Regie-von-Johannes Schult-und-Kevin Smith-Philosophie-Romantik-Drama.
  • Was war der erste Film, den du im Kino gesehen hast? I don’t have a bastard clue.
  • Welchen Film hättest du lieber niemals gesehen? Zoolander und einige andere.
  • Was war der merkwürdigste Film, den du mochtest? Donnie Darko.
  • Was war der beängstigendste Film, den du je gesehen hast? K-19 – Showdown in der Tiefe.
  • Was war der lustigste Film, den du je gesehen hast? Das Leben des Brian; allerdings erst beim vierten oder fünftem Mal.

Nicht aufregen, nur wundern

Geier Sturzflug besangen einst den “Walkmanfan”. Mich erreichte der technische Fortschritt 1995. Ich war zum ersten Mal in den USA und durchstöberte gleich in der ersten Woche mehrere Plattenläden in San Diego. In einem der Geschäfte gab es unzählige gebrauchte MCs zum Spottpreis. Dort kaufte ich knapp 20 US-Metal-Alben, die in Europa nur schwer oder gar nicht erhältlich waren. Das Mietauto hatte zwar einen Kassettenspieler, aber meiner Eltern wollten die Musik (bzw. den Lärm) eher ungern hören. Deshalb kauften sie mir für die zwei verbleibenden Wochen für zehn Dollar einen tragbaren Kassettenspieler mit Kopfhörer, so dass ich fortan täglich Bands wie Sanctuary, Toxik, Powermad und Intruder hören konnte. Nach diesen zwei Wochen leistete mir das Teil noch jahrelang gute Dienste.

Sein Nachfolger hielt nicht halb so lange durch. Und danach wurde alles ganz furchtbar. Weder CD- noch MP3-Spieler hielten länger als ein Jahr, was natürlich ein Stück weit daran liegen mag, dass ich meistens das billigste Modell gekauft hatte. Das aktuelle Exemplar kaufte ich folglich nur sehr, sehr zögerlich; nicht nur wegen der niedrigen Lebenserwartung, sondern auch weil ich fürchte, dass dafür in anderen Teilen dieser Welt Menschen ausgebeutet und Abfälle sorglos entsorgt wurden.

Parallel zu der technischen Entwicklung fanden soziale Veränderungen statt. Standen in meiner Jugend noch Metal-Fans in Verruf, dass sie monotone, viel zu laute Musik hören, scheint es mir heutzutage eine gänzlich andere Kultur zu sein. Schauplatz ist in den meisten Fällen der öffentliche Personennahverkehr. Hier treffen Kulturen (vorselektiert) aufeinander. Hier beobachte ich die Verrohung der Jugend. Dass im Bus schnell die gruppendynamische Hölle ausbricht, ist nichts Neues. Ich finde jedoch, dass immer mehr Leute immer lauter Musik hören, wenn sie unterwegs sind.

Das alleine ist schon frustrierend, weil ich kein Ohrenarzt bin und somit nicht direkt monetär von dieser Entwicklung profitieren kann. Dass viele Leute keine Anstalten machen, die Beschallung aus der Konserve einzustellen, wenn sie Bekannten begegnen und sich mit ihnen unterhalten, finde ich nicht minder unverschämt. Mehr noch als diese physiologischen und sozialen Aspekten treibt mich jedoch die musikalische Monotonie zur Verzweiflung, die aus den Kopfhörern dieser Leute tönt. Besonders beim Rhythmus, den man notgedrungen am deutlichsten hört, ist eine Steigerung in Sachen Primitivität und Künstlichkeit kaum mehr vorstellbar. Ich wage es nicht, mir auszumalen, welchen Einfluss die permanente Wiederholung unorigineller Rhythmen auf die Psyche der Leute hat.

Ich muss zugeben, dass ich viele Lieder mag, die in dieser Hinsicht ähnlich wenig Abwechslung zu bieten haben. Aber ich sitze nicht in der letzten Busreihe, wo der Motor am lautesten rattert, und dröhne mir (und den anderen Fahrgästen) damit die Ohren zu. Obwohl ich selbst Schlagzeuger bin, würde ich es durchaus begrüßen, wenn Künstler vermehrt auf schlanke, harmonie- und melodiebetonende Arrangements setzen und auf unnötige Groovemonotonie verzichten würden. Mein Reisesoundtrack besteht mittlerweile zu einem Großteil aus Akustikstücken und dergleichen, z.B. von den Brandos, Richard Shindell und Dar Williams. Außerdem bin ich froh, dass Bands wie Änglagård mit ihrer Musik das 4/4-Takt-Grundgerüst niederreißen und auf den Trümmern grandiose Klangwelten errichten. (Wer in diesem Zusammenhang mehr lesen will, möge bitte die aktuelle Startseite von Mattias Olssons Blog anschauen.)

Der Gipfel der Unverschämtheit sind natürlich Menschen, die nicht den Umweg über einen Kopfhörer nehmen und mit ihren modernen Handys das ganze Abteil beschallen. Im Vergleich zu den wirklichen Problemen der Welt ist das natürlich Kinderfasching. Es wäre viel wichtiger, dass ein Ruck durch die Bevölkerung geht, die Atomkraftwerke endlich stillgelegt werden und sich Vernunft über den Globus ausbreitet. Allerdings vermute ich, dass das nur noch eine reine Formsache wäre, wenn jeder das neue Reinhard Mey-Album kaufen und sich dessen Botschaften zu Herzen nehmen würden.