Gute Aussichten für Morgen
Mein Lieblingsmeteorologe Sven Plöger hat kürzlich ein Buch zum Thema Klimawandel geschrieben. “Gute Aussichten für Morgen” zeichnet sich durch die nötige Ausführlichkeit aus, mit der die einzelnen Unterpunkten abgehandelt werden. Eine unangebrachte Simplifizierung der Sachverhalte wird explizit abgelehnt. Der Text ist dadurch relativ anspruchsvoll ausgefallen. Dafür wird man aber auch nicht mit irgendwelchen Pauschalaussagen abgespeist. Die Lektüre gestaltet sich sicher nicht so flüssig wie bei einem Krimi oder der Fernsehzeitung. Dankenswerterweise wurden die einzelnen Abschnitte jedoch kurz und übersichtlich gehalten. Wenn man etwas nicht auf Anhieb nachvollziehen kann, braucht man nicht ewig weit zurückblättern und suchen, um den Faden wiederzufinden. Zudem sind Bücher, die einen herausfordern nicht automatisch schlecht oder langweilig. Vielmehr überzeugt “Gute Aussichten für Morgen” durch einen schlüssigen Aufbau, der sich viel Platz für die Schilderung des Forschungsstands und die dazugehörigen Theorien zu nehmen. Erst danach wird auf die gesellschaftlichen Aspekt des Klimawandels eingegangen. Hier schimmert die Persönlichkeit des Autors deutlicher durch.
Wer vom Umfang des Buchs abschreckt wird, kann zum praktischen “Buch im Buch” am Ende springen, wo man eine knappe Zusammenfassung bzw. Rekapitulation vorfindet. Sven Plöger zerstreut so zuerst die Zweifel, ob man so viele Seiten lesen kann, dann vermittelt er die Botschaft, die sich auch im Titel wiederspiegelt: Schaffen wir es, den (von uns verursachten Anteil am) Klimawandel auf ein Minimum zu reduzieren und erfolgreich mit den Konsequenzen umzugehen.
Ein Buch, das mich zu einem besseren Menschen gemacht hat.