Eric Bazilian live in Bordentown

Zum Glück hatte ich meine Karte vorab online bestellt und so einen Platz in der zweiten Reihe (von vorne ebenso wie von hinten) Mitte bekommen. Das Konzert fand im Plattenladen The Record Collector statt, wo etwa 45 Klappstühle sowie weiter hinten noch ein paar Stehplätze. Zuerst galt es das Vorprogramm zu überstehen. Erin Hill zupfte auf faszinierende Weise auf ihrer Harfe herum und sang mal schön, mal opernhaft. Einer der keltischen Folksongs klang sogar ziemlich gut. Ansonsten gab es anfangs reichlich Cover-Songs, ehe sie in der zweiten Hälfte “psychedelic scifi erin hill songs” spielte. Ich war froh über meinen Mountain Dew-Konsum, weil die Mucke viel zu abgefahren für mich klang. Als versöhnlichen Schluss gab es noch den Eröffnungssong der Fernsehserie Dollhouse (“What You Don’t Know”), den Hill zusammen mit Komponist Eric Bazilian vortrug.

Dann hieß es: Bühne frei für Eric, Cliff und Dave! Das Trio stieg mit einem neuen, recht rohen Rocksong ein, der bereits deutlich machte, wohin die musikalische Reise gehen würde. Die Musiker waren zum Greifen nah und ich habe erstmals bei einem Gig einen (1) Ohrstöpsel verwendet, weil das Schlagzeug auf der (von mir aus) rechten Seite einfach zu laut war. Trotz Bestuhlung und gemütlicher Atmosphäre rockten die drei Musiker durch Erics erstes Soloalbum “The Optimist” (wie angekündigt). Das im Laufe von fünf Jahren entstandene Werk wirkte so wesentlich homogener und lebhafter. Eric sah man zwar noch die Reste einer Erkältung an, doch musikalisch war alles bestens. Meine Lieblingslieder der CD waren auch live meine Favoriten (“Hopelessly, Relentlessly”, “Until You Dare”, “U.G.L.Y.”, “Be My Woman”). Zwischendurch gab es neben zahlreichen Anektdoten auch noch spontan die Ursprungsversion von “U.G.L.Y.” und von den Beatles “Do You Want to Know a Secret”. Da Eric und Dave erst wenige Tage vorher mit Proben begonnen und beschlossen hatten, einen Bassisten ins Boot zu holen, war die Show geprägt von Lockerheit. Besonders bei “The Optimist” war das Textchaos herrlich mitanzusehen. Am Ende kam auch noch das berüchtigte “One of Us”-Demo zum Zug. Im Anschluss hatte ich noch das Vergnügen, mich mit amerikanischen Fans, die ich sonst nur von Twitter und E-Mails kannte, über das dortige Fandasein zu unterhalten. Auch amüsant: Eric meinte, John Lilley habe ihm gesagt, er hätte auf Twitter gesehen, dass ich aus Deutschland zum Konzert angereist käme. Tja, ich muss sagen, es war schon ein tolles Erlebnis, mal etwas anderes als “Johnny B”, “All You Zombies” und “Noch ein Lied?” zu hören, zumal die Trio-Besetzung und die intime Atmosphäre dem Ganzen das Sahnehäubchen aufsetzten.

(Bild von meiner Kamera kommt noch; Bild aus der letzten Reihe bei Twitpic)

  1. New Song
  2. Driving in England
  3. Until You Dare
  4. Gemini Yo-Yo
  5. Bye Bye Baby
  6. U.G.L.Y.
  7. U.G.L.Y. (original version)
  8. When I Was the Man
  9. Kid From Outer Space
  10. Do You Want to Know a Secret
  11. Be My Woman
  12. Fiddlesticks
  13. Hopelessly, Relentlessly
  14. Mind Going Down
  15. The Optimist
  16. One of Us